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31.03.2023

Brunner Mietpreisbremse

 - © BGM Dr. Andreas Linhart vor unseren beiden ältesten Gemeindewohnhäusern Leopold Gattringer-Straße Nr. 58, wegen seiner Bauform auch „Hakenbau“ genannt, und Nr. 60 im Hintergrund.

Mietpreisbremse

 

Was unsere Nachbarländer schaffen, schafft Österreich offenbar nicht: Die seit Monaten galoppierende Inflation wirksam einzudämmen. Die Folge sind ständig steigende Preise und Lebenshaltungskosten. Zumindest für die Mieterinnen und Mieter in unseren Gemeindewohnhäusern wollen wir etwas tun.

 

Unsere Gemeindewohnhäuser

 

Um die grassierende Wohnungsnot nach Ende des 2. Weltkrieges zu lindern und gleichzeitig erschwinglichen Wohnraum zur Verfügung stellen zu können, hat die Gemeinde Mitte der 1950er-Jahre begonnen, Gemeindewohnhäuser zu bauen. 1955 wurde mit der Leopold Gattringer-Straße 60 begonnen, mit der Bahnstraße 50 wurde im Jahre 1988 der „Schlussstein“ gesetzt. Fast alle Wohnungen sind Zweizimmerwohnungen; es gibt nur 5 Dreizimmerwohnungen und einige wenige Einzimmerwohnungen.

 

Kein echter Gemeindebau, aber ebenfalls in erster Linie für Brunnerinnen und Brunner gedacht: Das im Jahr 2000 seiner Bestimmung übergebene Sozialzentrum mit 48 rd. 40 m2 großen Garconnieren in der Friedrich Schiller-Straße. Diese werden entweder als Senioren- oder als Startwohnungen vergeben.  

 

Einen Überblick dazu finden Sie hier.

 

Die Vergabe

 

Die Vergabe der Gemeindewohnungen erfolgt durch den Gemeindevorstand nach einem Punktesystem auf Basis von Richtlinien, die im Jahr 2002 vom Gemeinderat beschlossen und danach mehrfach verfeinert wurden. Eckpunkte sind der ordentliche Wohnsitz in Brunn am Gebirge seit mindestens 5 Jahren und eine monatliche Einkommens-Höchstgrenze von zur Zeit EUR 1.900 netto für eine Einzelperson und EUR 3.200 netto für Paare; je Kind erhöht sich diese Höchstgrenze um EUR 500.

 

Die Vergabe der Wohnungen im Sozialzentrum erfolgt ebenfalls durch den Gemeindevorstand. Sie werden unbefristet an BewerberInnen, die das 60. Lebensjahr überschritten haben, und befristet an BewerberInnen, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, vergeben.

 

Die Mietpreise

 

Für eine Gemeindewohnung beträgt der Mietzins pro m2 aktuell netto (d.h. ohne jegliche Betriebskosten) EUR 6,01. Für eine 60m2-Wohnung beläuft sich die Nettomiete somit zur Zeit auf EUR 360. Für die Garconnieren im Sozialzentrum werden aktuell EUR 6,97 netto/m2 zugrundegelegt; hier beläuft sich die Nettomiete für das 40m2-Appartement daher auf EUR 279.

 

Die Mietpreisbremse

 

Die anhaltend hohe Inflation belastet die Inhaber von Mietwohnungen in besonderem Maße, da diese nicht nur die Erhöhung der allgemeinen Lebenshaltungkosten, sondern auch die mit der Inflation einhergehenden Mietensteigerungen stemmen müssen. Ein rascher, signifikanter Rückgang der Inflation oder gar ein Preisrückgang ist in Österreich in nächster Zeit leider nicht zu erwarten, sodass sich die Situation kurz- und mittelfristig wohl nicht entspannen wird.

 

Umso erfreulicher, dass der Gemeinderat auf meine Initiative in seiner Sitzung am 23. März 2023 beschlossen hat, die Anpassung der Mieten bis zum 31. Dezember 2023 auszusetzen und für die ab 1. Jänner 2024 einzuhebenden Mieten über allfällige Stützungsmaßnahmen zu beraten. Ein Gleiches haben die Geschäftsführer unserer Betriebsgesellschaft, die für das Sozialzentrum zuständig sind, für die dortigen Wohnungen beschlossen.

 

Schöne Frühlingstage wünscht Ihnen

Ihr

Bürgermeister

Dr. Andreas Linhart